Methanemissionen in der Rinderhaltung durch Futterzusatz reduzieren

21.12.23
Wissenschaftliche Erkenntnisse bei den Milchviehforen der Raiffeisen Ems-Vechte

Die Fütterung hat einen großen Einfluss auf Gesundheit, Wohlbefinden, Kosten und sogar die Methanemissionen bei der Rinderhaltung. Bei den Milchviehforen der Raiffeisen Ems-Vechte, dem Warengeschäft der Raiffeisenbank Ems-Vechte eG, stellten die Referenten in Klein Berßen, Wilsum und Dörpen die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Fütterung vor.

 

Gutes Grundfutter ist für die Milchproduktion aus mehreren Gründen wichtig: für die Nährstoffversorgung, die Pansenfunktion, die Gesundheit, das Wohlbefinden sowie die Kostenersparnis. Denn eine gute Grundfütterung bedeutet unterm Strich eine hohe Milchleistung. „Es ist wichtig, dass Landwirte die Qualität des Grundfutters überwachen und sicherstellen, dass es den Nährstoffbedarf der Kühe deckt“, sagte Jonas Ekkel vom Beratungsteam Rind der Raiffeisen Ems-Vechte. Er stellte in seinem Vortrag die Ergebnisse des Grundfutters aus dem Erntejahr 2023 vor.

 

Als externer Referent sprach Dr. Matthias Schilde, Forschung & Entwicklung Rinderernährung bei der Schothorst Feed Research aus Lelystad über die neuesten Erkenntnisse aus der Wissenschaft. Diese Erkenntnisse dienen als Grundlage für die Bewertung der Rohwaren, die für die Mischfutterherstellung der Raiffeisen Ems Vechte verwendet werden. Ebenso orientiert sich das Beratungsteam Rind bei der Rationsberechnung an diesen Erkenntnissen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Mischfutter den Bedürfnissen der Rinder bestmöglich entsprechen und eine optimale Versorgung gewährleistet ist. Die Forschungsergebnisse des Forschungszentrums Schothorst sind in der Branche anerkannt und werden daher als verlässliche Grundlage für die Bewertung der Rohwaren und die Rationsberechnung genutzt.

 

Dr. Torsten Schomaker, Technical Marketing Manager DSM, informierte über den Futtermittelzusatz Bovaer, der speziell entwickelt wurde, um die Methanemissionen in der Rinderhaltung zu reduzieren. In seinem Vortrag ging er darauf ein, dass das Gas Methan während der Verdauung im Pansen der Wiederkäuer entsteht. Durch die Zugabe von Bovaer zum Rinderfutter wird die Methanproduktion im Verdauungstrakt reduziert. Bovaer enthält spezielle Inhaltsstoffe, die die Aktivität der methanproduzierenden Mikroorganismen im Pansen der Rinder hemmen. Dadurch wird weniger Methan produziert und entsprechend die Methanemissionen verringert. „Durch den Einsatz von Bovaer kann der CO2-Fußabdruck der Rinderhaltung verbessert werden. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Optimierung der CO2-Bilanz“, sagte Dr. Torsten Schomaker.

 

Marco Noordman von ID Agro Lemelerveld stellte in seinem Vortrag das innovative Stallbaukonzept „Roundhouse“ vor. Dieses Konzept basiert auf runden Gebäuden und zielt darauf ab, die Bedürfnisse der Tiere zu optimieren und gleichzeitig die Effizienz der Tierhaltung zu steigern. Mit seinen klaren Vorteilen gegenüber herkömmlichen Haltungsformen präsentierte Noordman das Roundhouse-Konzept als eine vielversprechende Option für Landwirte, die ihre Betriebe auf innovative Weise optimieren möchten.

 

Gruppenbild:
(v. l.) Albert Weersmann, Jonas Ekkel, Dr. Torsten Schomaker, Dr. Matthias Schilde, Marco Noordman, Harry Stam, Hermann Kethorn