Hygiene von Tränkewasser und Fließfutterleitungen

Wasser ist das wichtigste Futtermittel. Es muss qualitativ, auch für Tiere, den Kriterien der Trinkwasser-VO entsprechen. Abweichungen, sowohl bei den hygienischen wie auch bei den physikalischen Parametern, haben zunächst Leistungseinbußen, später auch Krankheiten zur Folge. Auch hier ist die regelmäßige alkalische und saure Reinigung der Wasserleitungssysteme die Voraussetzung für Gesundheit und Leistung.

 

Tränkewasser nicht in Ordnung?

 

Obwohl mehrfache Wasseruntersuchungen keine Auffälligkeiten zeigen, sind das Wasser und die Wasserleitungen trotzdem verkeimt.

 

Empfehlungen zur Reinigung und Desinfektion von Wasserleitungen und Tränkesystemen in der Tierhaltung

 

Typische Rückstände in den Wasserleitungen:
Gemisch aus organischen (Mikroorganismen und Algen) und anorganischen Wasserinhaltsstoffen führen zu einer Biofilmbildung in den Leitungssystemen. Durch die Verabreichung von Vitaminen und/oder Medikamenten über das Wasserleitungssystem wird durch die Trägersubstanzen (Zucker u.a.) zwangsläufig eine Beschleunigung und Intensivierung der Biofilmbildung innerhalb des Leitungssystems in Gang gesetzt. Allgemeine Informationen: Der Biofilm, eine Schleimschicht aus Mikroorganismen (z.B. Algen, Bakterien), eingebettet in organischem Material, wird in Wasserleitungssystemen sehr häufig beobachtet. Die kontinuierlich aus dem Biofilm in das Tränkewasser abgegebenen Mikroorganismen(z.B. E.coli) werden von den Tieren direkt und in hoher Konzentration aufgenommen. Die Höhe der Konzentration steigt mit der Standzeit, der Temperatur des Wassers und der in dem Wasser befindlichen Bestandteile (z.B. Zucker). Gezielte Tränkewasserhygiene ist eine notwendige Maßnahme, die Qualität des Tränkewasssers zu verbessern und die Wasseraufnahme der Tiere zu steigern. 

 

Durch die Optimierung der Wasserhygiene wird eine Stabilisierung der Darmflora, der Gesundheit, der Mastleistung und des Fruchtbarkeitsgeschehens erreicht. Eine optimale Desinfektion ist nur auf sauberen Oberflächen möglich! Vor dem Einsatz eines Desinfektionsmittels muss das Wasserleitungssystem in allen Teilen gründlich gereinigt werden. Tote Winkel oder schlecht zu reinigende Stichleitungsenden im Tränkewassersystem müssen unbedingt vermieden werden.
 

Wasserversorgung beim Schwein

Eine grobe Faustzahl von 3 ltr. Wasser per kg Futter kann zur Bedarfsabschätzung herangezogen werden.

 

Säugende Sauen:  6kg Futter  = 18 Liter Wasser

 

Wasserhygiene / Wasserbedarf bei Saugferkeln

Die Annahme, Saugferkel decken ihren Wasserbedarf zur Gänze aus der Muttermilch, die zu 80 % aus Wasser besteht, ist nicht richtig. Saugferkel nehmen bereits in den ersten beiden Lebenstagen Wasser zusätzlich auf. In den ersten 4 Lebenstagen nehmen Saugferkel ca. 50ml Wasser auf. Es ist absolut notwendig, ab dem ersten Lebenstag den Ferkeln zusätzlich Wasser anzubieten, um eine Austrocknung mit entsprechenden Leistungsdepressionen (Kümmern, Durchfälle, usw.) der Tiere vorzubeugen. 
Eine tiergerechte Wasserversorgung in der Gewöhnungsphase der ersten Lebenstage, ist nur mit Trinkwasserschalen oder flachen Tassen sicher zu stellen. 
Durch Zusatz von Zitronensäure (1 Teelöffel für 3 ltr. Wasser ) kann die Wasseraufnahme im Sinne einer effizienten Durchfallprophylaxe betrieben werden.

 

 

Auch hier erhalten Sie nähere Informationen bei Ihren Ansprechpartnern im Hygienemanagement
 

Katier, Wouter

Leitung Legehennen- und Elterntierabteilung, Beratung Hygiene Bereich Geflügel Telefon: +31(0)651-09 48 31 Mobil: +49(0)151-14 60 71 04 E-Mail:E-Mail senden vCard: