Aufbruchsstimmung in herausfordernden Zeiten

26.07.22
Generalversammlung der Raiffeisenbank Ems-Vechte eG

Während der Generalversammlung der Raiffeisenbank Ems-Vechte eG auf der Waldbühne in Ahmsen konnten die Vorstandsmitglieder trotz herausfordernder Zeiten Zahlen präsentieren, die den Wachstumskurs der letzten Jahre bestätigten. Für das Geschäftsjahr 2021 konnte die Bilanzsumme der Raiffeisenbank Ems-Vechte eG auf 628 Mio. Euro gesteigert werden und auch beim Warenumsatz in Höhe von 438 Mio. Euro sowie auch beim Warenumschlag in Höhe von 1.102 Mio. t erzielte die Genossenschaft erneut eine beachtliche Steigerung.

 

Das Bilanzwachstum resultierte laut Vorstandsmitglied Josef Mescher vor allem aus dem sehr starken Kreditgeschäft. Dabei nutzten die Kunden das günstige Finanzierungsumfeld für lange Zinsbindungen. „Unsere Beraterinnen und Berater sind Experten im Bereich der Förderdarlehen. Neben Wohnbauvorhaben finanzierten wir auch zahlreiche Investitionen unserer Firmen- und Gewerbekunden sowie unserer landwirtschaftlichen Kundschaft.“ Das bilanzielle Kreditvolumen erhöhte sich um 69,6 Mio. Euro auf 477,7 Mio. Euro. Die Bestände an Kundeneinlagen wuchsen im Berichtsjahr auf 276 Mio. Euro. Dabei setzte sich der aufgrund des niedrigen Zinsniveaus schon seit mehreren Jahren anhaltende Trend zu einer äußerst kurzfristigen Geldanlage fort. Auch im Bereich der Mitgliedschaft konnte die Raiffeisenbank Ems-Vechte eG einen Zuwachs verzeichnen. Wie in vielen anderen Branchen hat die Digitalisierung von Prozessen auch bei der Raiffeisenbank Ems-Vechte eG in Pandemiezeiten einen Schub erfahren. Die Zahl der Online-Überweisungen nahm im Jahr 2021 deutlich zu; allein mit der Banking-App, das „Banking für die Hosentasche“ führten die Kunden im Geschäftsjahr 2021 27 Prozent mehr Transaktionen durch.

 

Die Kennzahlen im Warengeschäft stellte Vorstandsmitglied Albert Weersmann vor: Im Bereich Misch- und Einzelfutter konnte trotz eines insgesamt rückläufigen Gesamtmarktes noch ein kleines Wachstumsplus auf insgesamt 760.000 t erzielt werden. Hier hob er insbesondere den Biofutter- und den Geflügelfuttersektor (Broiler/Bruderhahn und Legehennen) hervor. Auch auf dem niederländischen Markt vertreibt die Raiffeisen Ems-Vechte mittlerweile annähernd 140.000 t Futter auf Jahresbasis in einem ebenfalls ansonsten rückläufigen Marktumfeld. Der Düngemittelabsatz konnte abgesehen von einzelnen Spezialdüngern insgesamt stabil gehalten werden. Im Bereich Pflanzenschutz und Saatgut wurden Marktanteile und damit Umsatz hinzugewonnen. Der Energiebereich war gekennzeichnet von deutlichen Preissteigerungen. Die Aussichten in den einzelnen Sparten für das laufende Jahr bezeichnete Weersmann als anspruchsvoll und herausfordernd sowohl was die Preisvolatilität aber auch die Verfügbarkeit der Waren bzw. die Logistik betrifft. „Dennoch befindet sich das Warengeschäft der Genossenschaft zur Jahresmitte weiterhin im Plan“, so Weersmann.

 

Breit aufgestellt mit Bank- und Warengeschäft, steht die Raiffeisenbank Ems-Vechte eG vor den Herausforderungen, der umfangreicher werdenden Regulatorik im Bankbereich, dem Fachkräftemangel, dem digitalen Wandel und dem Strukturwandel in der Landwirtschaft zu begegnen. Um darauf aus der Position der Stärke reagieren zu können und Synergiepotenziale zu heben, fasst die Raiffeisenbank Ems-Vechte eG eine Verschmelzung mit der VR Bank eG Osnabrücker Nordland in 2024 ins Auge. Ziel ist, eine neue starke Genossenschaft mit dem Fokus auf den regionalen Markt entstehen zu lassen. Aufgrund der ähnlichen Geschäftsstruktur beider Genossenschaften gibt es eine große Schnittmenge. „Zudem besteht bereits seit mehr als 15 Jahren ein enger Austausch, sodass eine solide Vertrauensbasis vorhanden ist“, führte Vorstandsmitglied Andreas Terfehr aus.

 

Über die bereits durchgeführten sowie noch geplanten Investitionen berichtete Vorstandsmitglied Holger Terhalle. Im Wesentlichen handelte es sich um die Modernisierung und Erweiterung der Kraftfuttermittelwerke in Dörpen, Klein Berßen, Laar und Hoogstede. Zudem stellte er das Neubauvorhaben in Lorup vor. Hier entsteht eine Geschäftsstelle mit Haus- und Gartenmarkt, eine Lagerhalle mit Bürotrakt und eine Düngermittelhalle. Zur Entwicklung der Tochterunternehmen erklärte Terhalle, dass die Raiffeisen Ems-Vechte Tank & Markt GmbH in Niederlangen eine LNG-Tankstelle errichtet und ihr Onlineangebot über den in 2020 erstandenen Raiffeisen-Markt Nordhorn ausgebaut hat. Zur Erhöhung der Kapazität und Qualitätsverbesserung im Umschlag hat die Trocknungswerk Sögel GmbH im Berichtsjahr eine Fertigwarenhalle errichtet.

 

Terhalle bedankte sich im Namen des Gesamtvorstandes bei allen Mitgliedern und Kunden und insbesondere bei den Mitarbeitenden des gesamten Konzerns für deren Tatkraft in diesen herausfordernden Zeiten. Für das Geschäftsjahr 2021 schüttet die Raiffeisenbank Ems-Vechte eG eine Warenrückvergütung in Höhe von 1,7 Mio. Euro und eine Dividende in Höhe von 303.000 Euro an die Mitglieder aus. 

 

Aus dem Aufsichtsrat schieden turnusmäßig Irmgard Rolfes-Hinson, Heinrich Behnen, Benno Föcke, Berthold Holterhus, Geert Kamerhuis, Henning Lucas, Heinrich Niers und Günter Schlarmann aus. Heinrich Niers schied nach 31 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit aus Altersgründen aus. Nach 17 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit verzichtete Benno Föcke aus persönlichen Gründen auf eine Wiederwahl. Alle weiteren Kandidaten wurden einstimmig wieder gewählt. Ebenso wurden die turnusgemäß ausscheidenden Warenbeiratsmitglieder Johann Blenke, Ralf Janssen, Heinrich Krüssel, Heiner Ostermann, Imko Reiners und Bernhard Vahlhaus einstimmig wieder gewählt.

 

Bildunterschrift: Verabschiedung der ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieder: (v. l.) Holger Terhalle, Josef Mescher, Heinrich Niers, Irmgard Rolfes-Hinson (Aufsichtsratsvorsitzende), Benno Föcke, Bernhard Jürgens (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender), Andreas Terfehr, Albert Weersmann.