
Zufriedenstellendes Ergebnis in herausfordernden Zeiten
10.07.25Die Generalversammlung der Raiffeisenbank Ems-Vechte eG zum Geschäftsjahr 2024 fand in diesem Jahr in der Stadthalle in Haselünne statt. Die Vorstandsmitglieder gingen dabei auf die Herausforderungen ein. Unterm Strich konnte die Genossenschaft ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Mit einer Bilanzsumme von 762 Mio. Euro steigerte das Unternehmen sein Ergebnis erneut. Irmgard Rolfes-Hinson führte als Aufsichtsratsvorsitzende durch den Abend und begrüßte 233 Gäste.
Die Aufsichtsratsvorsitzende ging auf die Höhepunkte des Jahres 2024 für die Genossenschaft ein. Dazu gehörten das 125. Jubiläum sowie die beschlossene Fusion mit der Raiffeisen-Waren Ringe-Wielen-Georgsdorf eG, die zum Jahreswechsel vollzogen wurde.
Vorstandsmitglied Josef Mescher stellte die Zahlen im Bankbereich vor. Das Herz einer Genossenschaft, die Mitglieder, wuchsen im Geschäftsjahr 2024 auf 6.808 Mitglieder an. Auch die Bilanzsumme konnte um über 42 Mio. Euro auf insgesamt 762.384.145,82 Euro gesteigert werden. Zur Vorstellung der Förderbilanz spannte Mescher den Bogen zum Gründungsvater der Raiffeisenbanken: „Schon im 19. Jahrhundert prägte Friedrich Wilhelm Raiffeisen das Motto: Das Geld des Dorfes dem Dorfe.“ Gemäß dieser Grundidee verstehe sich auch die Raiffeisenbank Ems-Vechte eG als Förderin der Region. Mit über 56 Mio. Euro bleibt die Wertschöpfung in Form von Gehältern und Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter, Investitionen in Standorte, Spenden, Steuerzahlungen sowie Warenrückvergütung und Dividendenzahlung in der Region.
Die wesentlichen Zahlen im Warenbereich Raiffeisen Ems-Vechte stellte Vorstandsmitglied Albert Weersmann vor. Aufgrund rückläufiger Marktpreise hat sich der Warenumsatz im Geschäftsjahr 2024 um rund 41 Mio. Euro reduziert. Gleichzeitig konnte der Warenumschlag um 3 Prozent auf 1.116 Tonnen gesteigert werden. Insbesondere im sogenannten Brot- und Buttergeschäft, dem Mischfutter- und der Einzelfutterproduktion spiegele sich auch der Warenumsatz und -umschlag wider: Die Umsatzreduktion von rund 41 Mio. Euro sei vor allem auf gefallene Preise zurückzuführen. Während die Genossenschaft Rückgänge in den Sparten Rind und Schwein verzeichne, konnte der Bereich Geflügel gesteigert werden. Ging der Düngemittelumsatz aufgrund der deutlich rückläufigen Marktpreise um rund 3,6 Mio. Euro zurück, so konnte der Absatz um 3 Prozent gesteigert werden. Im Bereich Pflanzenschutz und Saatgut konnte eine Umsatzsteigerung von 15 Prozent verzeichnet werden.
Vorstandsmitglied Holger Terhalle schloss den Tagesordnungspunkt „Bericht des Vorstands“ mit einem Überblick in die Investitionen. Im Geschäftsjahr 2024 gehörten dazu in Dörpen die Inbetriebnahme einer neuen Rohwarensiloanlage passend zur Erntezeit. In Lathen konnte ein neuer Raiffeisen-Markt eröffnet werden. „In der Hafenstraße 1a ist die Hausnummer Programm. Dort bekommen Sie von unserem Team eine 1-A-Beratung“, lockerte Terhalle seinen Vortrag mit Wortwitz auf. In Klein Berßen liefen 2024 die Bauarbeiten des neuen Agrarstandortes auf Hochtouren, sodass vor ein paar Tagen zum Tag der offenen Tür eingeladen werden konnte. Am Standort Laar richtete die Genossenschaft neue Büroräumlichkeiten ein und schaffte neue Sozialräume im Futterwerk.
Weiter ging Terhalle auf die Entwicklung der Tochtergesellschaften ein. „Mit knapp 1,8 Mio. Euro haben unsere Tochterunternehmen und Beteiligungen wieder einen wesentlichen Anteil zum Unternehmensergebnis beigetragen“, ordnete er das Ergebnis ein, das sich insgesamt auf 5,7 Mio. Euro belaufe.
Die Regulatorik in Form von Satzungsänderungen brachte Vorstandsmitglied Andreas Terfehr aufs Tableau. Waren die letzten Satzungsänderungen 2021 aufgrund von Gesetzesänderungen notwendig geworden, so seien in diesem Jahr erneute Anpassungen mit Blick auf mögliche zukünftige Pandemien sinnvoll. Dabei beträfen die Änderungen im Wesentlichen die fortschreitende Digitalisierung. Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen sowie die Generalversammlung sollen zukünftig auch digital oder in Hybridform abgehalten werden können. Dabei machte Terfehr deutlich, dass es sich um vorsorgliche Satzungsänderungen handele: „Seien Sie versichert, dass wir Sie auch in Zukunft schriftlich einladen und Präsenzgeneralversammlungen bevorzugen werden.“ Für Mitglieder ist per Satzungsänderung vorgesehen, dass diese künftig ab dem ersten Tag nach Einzahlung dividendenberechtigt sein sollen, statt dass wie bisher nur für ein volles Geschäftsjahr Dividende gezahlt wird.
Die Satzungsänderungen wurden einstimmig von den Mitgliedern befürwortet. Zudem wurde über die Ausschüttung der Dividende entschieden: 3 Prozent und damit 491.376,14 Euro wird für das Geschäftsjahr 2024 an die Mitglieder ausbezahlt.
Aus dem Aufsichtsrat schieden turnusgemäß Irmgard Rolfes-Hinson, Heinrich Behnen, Berthold Holterhus, Henning Lucas, Geert Kamerhuis und Günter Schlarmann aus. Schlarmann stand auf eigenen Wunsch für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Alle anderen wurden einstimmig wiedergewählt. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde das ehemalige Warenbeiratsmitglied Imko Reiners. Aus dem Warenbeirat schieden Heiner Ostermann, Johann Blenke, Heinrich Krüssel, Ralf Jansen, Bernhard Vahlhaus und Imko Reiners turnusgemäß aus. Erstere wurden ebenfalls einstimmig wiedergewählt; Letzterer verzichetete auf die Wiederwahl aufgrund seiner neuen Aufgabe im Aufsichtsrat. Neu einstimmig in den Warenbeirat gewählt wurde Hermann Wiebeziek.
Aufsichtsratsvorsitzende Rolfes-Hinson hielt die Laudatio auf den ausgeschiedenen Aufsichtsrat Günter Schlarmann: „Vielen Dank für deine fast dreißigjährige Tätigkeit in den Gremien unserer Genossenschaft. Für dieses Engagement, für die investierte Zeit, den Sachverstand und die Verlässlichkeit möchten wir an dieser Stelle unseren besonderen Dank aussprechen.“ Für den neuen Lebensabschnitt wünschte sie Schlarmann alles Gute.

