Pflanzenbautagungen der Raiffeisen Ems-Vechte

05.02.20
Landwirte informieren sich über den Pflanzenschutz & Anbau 2020

Ende Januar hat die Raiffeisen Ems-Vechte, als Warengeschäft der Raiffeisenbank Ems-Vechte eG, zu ihrer alljährlichen Pflanzenbautagungen eingeladen. Insgesamt haben mehr als 1.500 Landwirte an den sechs Pflanzenbautagungen im Emsland und der Grafschaft Bentheim teilgenommen. Zwei dieser Veranstaltungen in Haren und Spahnharrenstätte sind als anerkannte Fortbildung zur Pflanzenschutz-Sachkunde durchgeführt worden.

 

Wilhelm Funke, Geschäftsführer der Raiffeisen Ems-Vechte, stellte nach einer kurzen Begrüßung einige Neuheiten der Genossenschaft vor. Hier insbesondere das neue Online-Portal myfarmis, mit dem es jedem Landwirt möglich ist seine Rechnungen, Kontrakte, Kontoauszüge, usw. zu jeder Zeit online selbst einzusehen. Anschließend gab Bertwin Hurink, Leiter der Pflanzenbau-Abteilung, eine kurzen Überblick über die aktuelle Lage der Landwirtschaft sowie einen Ausblick über die zukünftigen Veränderungen u.a. aufgrund der weiteren Verschärfung der Düngeverordnung. 

 

Über die rechtlichen Rahmenbedingungen beim Einsatz der Pflanzenschutzmittel referierte Heiner Bruns, Berater Pflanzenbau und Pflanzenschutz der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Obwohl jeder Landwirt den Sachkundenachweis hat, muss er sich über Änderungen in den Auflagen immer aktuell informieren sowie mindestens alle 3 Jahre an einer anerkannten Fortbildung zur Pflanzenschutz-Sachkunde teilnehmen. Als weiterer Gastreferent sprach Christian Schepergerdes von der Agravis Raiffeisen AG über die verschiedenen Behandlungsmethoden mit Maisherbiziden sowie die Möglichkeiten der mechanischen Unkrautbekämpfung.

 

Über die Erfahrungen mit Precision Farming und hier besonders dem teilflächenspezifischen Maisanbau informierte Jens Lammers, Pflanzenbauberater der Raiffeisen Ems-Vechte. Bei diesem System wird eine Ackerfläche in mehrere Zonen eingeteilt, welche die Ertragsfähigkeit des Bodens darstellen. Neben der teilflächenspezifischen Maisaussaat soll nun auch die Düngung mithilfe dieser Techniken optimiert werden. Pflanzenbauberater Stefan Kremer, ebenfalls von der Raiffeisen Ems-Vechte, gab einen Überblick über den Düngebedarf verschiedener Getreidesorten sowie Empfehlungen wie dieser Bedarf mit mineralischen und organischen Düngern zu decken ist.

 

Bertwin Hurink, Pflanzenbauleiter der Raiffeisen Ems-Vechte, gab einen Einblick in die aktuelle Situation im Kartoffelanbau. Zunächst stellte er ein neues Fungizid gegen die Kraut und Knollenfäule vor, welches in den Versuchen der Ems-Vechte mit besonders guten Leistungen überzeugte. Darüber hinaus beschrieb er den besonders in sehr warmen Jahren auftretenden Spinnmilbenbefall und wie schwierig sich die Bekämpfung dieses Schädlings darstellt.

 

Über Getreidefungizide und Wachstumsregler sprach Ewald Mödden, Verkaufsberater bei BASF. Anhand aktueller Versuche in verschiedene Getreidearten, stellte er Behandlungsmethoden und Wirksamkeit einzelner Fungizide da. Besonders kritisch betonte er, dass der Wegfall vieler fungiziden Wirkstoffe im Getreideanbau in nächster Zeit anstehe, ohne dass ausreichend Alternativen vorhanden seien.

 

Bilduntertitel: Die Referenten der Tagung in Haren von links: Heiner Bruns, Bertwin Hurink, Wilhelm Funke, Ewald Mödden, Christian Schepergerdes, Stefan Kremer und Jens Lammers.